“Nachhaltigkeit” scheint das Wort unserer Zeit zu sein. Wir sollten anfangen nachhaltiger zu denken, zu handeln und zu leben. Doch was bedeutet das eigentlich?
Im Endeffekt beschreibt der Begriff Nachhaltigkeit ein Handlungsprinzip zur Nutzung von Ressourcen. Es soll dauerhaft sicherstellen, dass nie mehr verbraucht wird, als die Natur regenerieren kann. Es bedeutet also, dass wir uns überlegen müssen, welche Folgen unser Handeln hat. Jetzt an morgen zu denken ist nachhaltig.
Am Beispiel von Ernährung ist Nachhaltigkeit wohl inzwischen den Meisten ein Begriff. Viele Menschen versuchen sich umweltfreundlicher und gesünder zu ernähren. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit in Bezug auf Mode?
Fakt ist leider, dass die Modeindustrie einer der größten Umweltverschmutzer ist. Allein die Produktion der Textilien stößt jedes Jahr mehr CO2 aus, als der gesamte Flug und Schiffverkehr zusammen. Doch damit nicht genug, denn die meisten Textilien werden mit Chemikalien gefärbt und behandelt, die ganze Wassersysteme vergiften. Was die Trendfarbe der kommenden Saison sein wird, kann man schon Wochen vorher in den Flüssen Indiens sehen. In Folge haben Millionen Menschen kein sauberes Trinkwasser, leiden unter Hautausschlägen, Verlust des Geruchssinns und Krebs. Meist werden die Substanzen um die halbe Welt gesendet und kontaminieren noch Ökosysteme weit entfernt von den Textilfabriken. Beispielsweise wurden Chemikalien der Textilindustrie schon im Gewebe von arktischen Eisbären nachgewiesen.
Doch die Umweltverschmutzung ist nicht das einzige Problem der Industrie, denn mehr als 90% unserer Bekleidung stammen aus China, Bangladesch oder Indien. Diese Länder sind nicht nur für ihre fehlenden Umweltrichtlinien bekannt, sondern gelten auch als Billiglohnländer ohne Schutz für Arbeiter. Seit Jahren werden unmenschliche Arbeitsbedingungen und Hungerlöhne in der Modeindustrie angeprangert. Und seit Jahren antwortet die Branche mit Ausreden. In der Praxis ist nichts passiert, Ausbeutung bleibt in der Textilindustrie der Normalfall.
Wohin man auch schaut, an jedem Glied der Lieferkette leiden Mensch und Natur unter des Westens neuen Kleidern. Von den zutiefst unmenschlichen Bedingungen der Baumwollbauern bis hin zu der absurd hohen Plünderung unserer letzten Urwälder zur Textilherstellung - von Nachhaltigkeit ist diese Branche weit entfernt. Und das, obwohl es bessere Rohstoffe, saubere Produktionstechnologien und Fabriken mit fairen Löhnen und Arbeiterschutzgesetzen gibt. Wir als Kunden müssen nur lernen sie einzufordern und zu bezahlen.
Unsere Ziele sind klar definiert: Wir wollen Mode schaffen, die Spaß macht - aber in erster Linie kein Leid für Mensch, Tier oder Umwelt bringt. Jedes neue Kleidungsstück ist per Definition nicht nachhaltig - das nachhaltigste was man tragen kann, ist immer das, was schon seit Jahren im Kleiderschrank hängt. Aber wir wollen auch zeigen, dass es anders geht. Wer ein neues Kleidungsstück möchte, muss die Möglichkeit haben, ein faires und umweltfreundliches Stück zu einem angemessenen Preis zu kaufen.
Unser Name ist Programm: “Space for a name” bedeutet, dass wir Platz machen wollen, für all die Menschen, die hinter einem einzigen Kleidungsstück stehen. Für jedes einzelne Glied der Wertschöpfungskette, hinter dem ein realer Mensch mit Träumen steht. Angefangen bei den Baumwollbauern, den Schafhirten, den Webern, bis hin zu den Nähern. Daher zeigen wir eine Lieferkette für jedes einzelne unserer Kleidungsstücke auf. Wir schaffen Transparenz damit jeder selbst entscheiden kann, ob er unser Produkt für nachhaltig erachtet. Wir sind nicht perfekt - aber wir verstecken auch nichts.
Wir sind der Meinung, dass wir dafür auch keinen Grund haben, denn wir arbeiten mit tollen Lieferanten, die dieselbe Philosophie wie wir verfolgen. Unsere Partner möchten wir euch gerne vorstellen, in unserer Rubrik “Space for…”. Zudem achten wir auf anerkannte Zertifikate und Siegel, damit unsere Kunden uns nicht blind vertrauen müssen. Wir bevorzugen regionale Stoffe, innovative Materialien wie Tencel und arbeiten viel mit Vintage-Materialien. Genäht wird in München von uns selbst!
Auch beim Versand wählen wir Innovative Verpackungsmaterialien von Biobiene und gleichen die Transportemissionen mit DHL GoGreen aus.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für uns die offene Kommunikation und Aufklärung. Allgemein sind die schwerwiegenden Folgen der Modeindustrie viel zu wenig bekannt und wir arbeiten daran, dass sich das ändert. Wer mehr Interesse oder Fragen hat, kann sich gerne durch unser Textillexikon klicken.
Wichtig ist trotzdem: Jedes Kleidungsstück beeinflusst die Umwelt enorm und daher sind nachhaltige Rohstoffe, kurze Transportwege und eine ethische Produktion nur der Anfang der Geschichte. Auch du, als Ende der Wertschöpfungskette, kannst etwas ändern, indem du die Geschichte hinter jedem Kleidungsstück weiter trägst. Die richtige Pflege verlängert den Lebenszyklus eines Stückes und verringert so auch den immensen ökologischen Fußabdruck.
Wir würden uns also sehr freuen, wenn die Geschichte unserer Kleider mit DIR weitererzählt wird.